Mit vereinten Kräften lernen

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Michaela Stauch besuchte die COOK and CODE Kurse trotz Prüfungsstress - und gewinnt einen Hackathon.

„Im Rahmen des Seminars haben wir leider nichts programmiert.“ Ein Satz, den wir zu oft hören. Warum Michaela trotz Prüfungsstress im Studium die Kurse bei COOK and CODE besucht hat und wie sie davon profitiert hat, erzählt sie uns im folgenden Beitrag:

Stelle dich bitte kurz vor:
Ich bin Michaela, 23 Jahre alt und studiere im zweiten Semester einen Master an der Hochschule München: Entrepreneurship and Digital Transformation.

Sehr cool! Über deinen Master sprechen wir gleich! Was hast du vor dem Master studiert?

Mode- und Designmanagement an der AMD München.

Woher kommt dein plötzliches Interesse für digitale Themen, wenn du vorher „was mit Mode“ studiert hast?

Ich denke das kam dadurch, dass die IT mittlerweile in allen Branchen präsent ist. Auch die Modebranche muss sich digitalisieren und neue Technologien anwenden, um aktuell zu bleiben. Denn: neue Technologien bieten ja auch viel Innovationspotenzial – auch in der Mode.

Die Referenten der COOK and CODE Night im 404 Café.
Die Referenten der COOK and CODE Night im 404 Café. Blockchain, AI, Engineering und die Zukunft der Mode. Michaela war damals als Referentin dabei.

Im Rahmen von unserer Vortragsreihe im 404 Café (RIP) hast du einen spannenden Vortrag über den Einsatz der Blockchain in der Modebranche gehalten – um was ging es hier genau?

Es ging darum, wie man die Blockchain-Technologie in der Modebranche einsetzen kann, um beispielsweise die Herstellung der Textilien transparenter zu gestalten. Also: wo kommen die Fasern für einen Stoff her? Wo wurde es genäht? Von wem wurde es genäht? All diese Informationen könnten mithilfe der Blockchain festgehalten werden.

Wie bist du auf das Thema gekommen? Wurde die Blockchain auch in deinem Bachelorstudiengang behandelt?

Ja, wir hatten ein Seminar bei dem wir über die Blockchain geredet haben. Dabei hatten wir eine Gastdozentin aus London, die in der Praxis mit der Blockchain-Technologie arbeitet. Im Seminar sollten wir ein Geschäftsmodell entwickeln, das sich auf die Modebranche bezieht und die Blockchain-Technologie enthält.

So kam es also dazu, dass du dann auch unseren damaligen Crashkurs zur Blockchain-Technologie besucht hattest?

Im Rahmen des Seminars haben wir leider nichts programmiert. Es ging eher um das Konzept dahinter, also also was man mit der Blockchain-Technologie in Bezug auf Mode machen könnte. Davor hatte ich bereits ein paar Berührungspunkte mit der Blockchain-Technologie, weil ich mich für Kryptowährungen interessiere.

Erinnerst du dich noch, was dich dazu bewegt hat, COOK and CODE zu besuchen?

 Ja! Die Reportage mit Ariane Alter: Ari lernt in drei Monaten programmieren!

Du hast bereits ein paar Kurse von uns besucht: erinnerst du dich noch welche es waren und wie sie dir geholfen haben?

Ich war unter anderem beim JavaScript Trinkspiel Workshop und beim Python Crashkurs. Mir hat es definitiv die Hemmungen zur IT weiter abgebaut. Also, dass es doch nicht soooo kompliziert ist, wie man vielleicht denkt. Und, dass es auf jeden Fall machbar ist, interessant sein kann und auch definitiv nützlich ist sowas auch zu können bzw. auch die Sprache der Entwickler besser verstehen zu können.

Deine IT-Reise hat nicht bei COOK and CODE aufgehört, sondern du hast nach unseren Kursen auch Hackathons besucht und diese auch gewonnen?

Ja! Ende letzten Jahres im Oktober. Beim Zollhof Inkubator aus Nürnberg. Dort war ich bereits das zweite Mal dabei. Wir hatten ein Team aus sechs Leuten. Zwei „Hardcore-Coder“ (lacht) und vier „Business-Leute“. Wir haben den Preis für die beste technische Implementierung gewonnen. Weil wir innerhalb von einem Wochenende eine Lösung für Adidas entwickelt haben, bei der die Kunden Zuhause ihre Füße in 3D via ihrem Smartphone scannen können und der Kunde so die Größe besser einschätzen kann. Das hilft dem Kunden dann dabei, welche Schuhe er in welcher Größe bestellen soll. Adidas profitiert davon, weil damit die „Return-Rate“ reduziert werden kann.

Verfolgt ihr das Projekt noch weiter?

Nein. Leider nicht.

Neben dem Preis, den du mit deinem Team gewonnen hast: was hat dir das jetzt gebracht, dass du an dem Hackathon teilgenommen hast?

Prinzipiell machen Hackathons einfach Spaß. (lacht)

Man lernt viele gleichgesinnte Leute kennen. Man trifft auf unterschiedliche Denkweisen. Ansonsten war es im Studium meistens so, dass die Leute den gleichen Hintergrund haben und nicht so viele unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen.

Und bei einem Hackathon hat man die Gelegenheit auf unterschiedlichste Leute zu treffen.  Also Leute mit mehrjähriger Berufserfahrung, unterschiedliche Inkubatoren oder eben auch Firmenvertreter der teilnehmenden Unternehmen.

Gibt es noch weitere Gründe warum Menschen an Hackathons teilnehmen sollten?

Es ist eine wahnsinnig wertvolle Erfahrung, wenn man sieht, was man alles in so kurzer Zeit erreichen kann. Vor allem weil man außerhalb der typischen Firmenhierarchien arbeitet und man nicht auf bürokratische oder sonstige Regeln / Prozesse achten muss. Da merkt man plötzlich, dass doch einiges recht schnell umsetzbar ist.

Wie viel Programmiererfahrung benötigt man, um an Hackathons teilnehmen zu können? Kann man auch ohne IT-Wissen mitmachen?

Ich persönlich würde auch nur zu Hackathons gehen, die klar kommunizieren, dass auch absolute Anfänger willkommen sind und das kein Event für absolute Hackerprofis ist. Weil wenn bei einem Hackathon nur Developer gesucht werden, weiß ich jetzt auch nicht, was ich dann dort machen soll.

Ein 10-Jähriges Mädchen bringt sich selbst Programmieren bei und sagt ihrer Mutter: „Mama, wer googlen kann, kann auch Programmieren lernen“ Wie siehst du das? Kann das funktionieren?

Tatsächlich denke ich, dass das funktionieren kann. Es gibt einfach bereits schon so viele gute online Ressourcen, die man kostenfrei nutzen kann. Man kann auch bereits auf so viel bestehenden OpenSource Lösungen aufbauen, um nicht immer das Rad neu erfinden zu müssen. Heutzutage kann man sich das Thema doch sehr gut selbst beibringen. Daher würde ich die Aussage des 10-Jährigen Mädchens unterschreiben: wenn man googlen kann, kann man auch Programmieren lernen.

Gruppe von Leuten bei einem COOK and CODE Workshop
Oft lernt man gemeinsam in der Gruppe einfacher als nur alleine im stillen Kämmerlein findet Michaela. Hier ein COOK and CODE Workshop zu Gast bei Wayra Deutschland am Marienplatz in München.

Warum tun es dann bisher so wenige? Warum kommen die Leute weiterhin noch zu unseren Kursen bei COOK and CODE?

Ich denke der Community-Aspekt ist sehr viel Wert. Wenn man nur alleine im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeitet, dann fällt die Konzentration schwer und auch die Disziplin muss sehr ausgeprägt sein, dass sich die Menschen dann auch genügend Zeit und Energie zum Lernen frei räumen. Vor allem, wenn man nebenbei arbeitet oder studiert. Und bei COOK and CODE hat man einen festen Ort und eine feste Zeit, die man nutzen muss. Man trifft auf neue Leute, denen es ähnlich – oder gleich – geht. Und man kann Fragen stellen, die eventuell blöd klingen ohne sich dafür schämen zu müssen.

Während Covid-19 fällt das Treffen mit Gleichgesinnten zum Lernen im „echten Leben“ erstmal aus. Trotzdem hast du es geschafft den kostenlosen Online-Kurs „Elements of AI“   durchzuarbeiten – welche Tipps hast du für mich, damit ich am Ball bleibe und den Kurs erfolgreich durcharbeiten kann?

  • Setze dir feste Termine, um dir Zeit zum Lernen zu reservieren.
  • Suche dir einen Lernpartner – ich habe den Kurs z. B. mit einer Freundin via Skype zusammen durchgearbeitet. Trotz Social-Distancing.

Wie viel Zeit habt ihr ungefähr gebraucht, um den Kurs durchzuarbeiten?

Ungefähr insgesamt 2-3 Tage. Wir haben es aber immer Häppchenweise durchgearbeitet. Dadurch hat es sich um ein paar Wochen gezogen.

Super! Zurück zu der Info, die du am Anfang geteilt hast: du studierst im Master „Entrepreneurship and Digital Transformation“. Was kann ich mir darunter vorstellen?

Es geht hauptsächlich darum zu verstehen, wie man ein Startup gründet. Dafür sind zwanzig Stunden pro Woche auf die praktische Arbeit reserviert. Im ersten und zweiten Semester. Wir wurden dabei in Teams aufgeteilt und arbeiten an unseren Projekten.

Nebenbei haben wir zwei Vorlesungen und ein Wahlpflichtfach. Das besondere an unserem Studiengang ist, dass alle Studierende einen unterschiedlichen Hintergrund haben. D.h. alle 25 Teilnehmer haben einen anderen Bachelor studiert und kommen aus aller Welt. Wir haben ungefähr zehn oder elf unterschiedliche Nationen im Semester vertreten. Das macht die Zusammenarbeit für mich super interessant! Weil so viele Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammenkommen. Es macht einfach mega viel Spaß!

Seit wann gibt es den Master an der Hochschule München?

Wir sind der erste Durchlauf.

Mit ihrem Team aephus möchte Michaela das Leben von Senioren sicherer machen.
Mit ihrem Team aephus möchte Michaela das Leben von Senioren sicherer machen.

Ist es also das Ziel während dem Studium zu gründen? Oder erst danach?

Das kann das Team entscheiden. Wir arbeiten gerade an einer Lösung für ältere Menschen. Einem Wearable, das Stürze erkennen kann und dann Angehörige benachrichtigt.

Vielen Dank für das Gespräch!